Nach dem gleichnamigen Roman
von Leonardo Padura, Regie: Mark Ginzler.
v.li.: Felix von Manteuffel (Mercader alt), Mark Ginzler (Regie) und Matthias Bundschuh (Ivan)
Polystilist und Apokalyptiker - Zum 90. Geburtstag des deutsch-russischen Komponisten Alfred Schnittke Am Mikrofon: Sven Ahnert "Meine Musik ist der Versuch einer Erinnerung, die nicht zustande kommt". Schnittkes Beschreibung seiner Musik wirkt zunächst kryptisch, erschließt sich aber beim Anhören seiner Werke: Es sind Rückblicke auf Musik der Vergangenheit, kompositorische Spielformen im Gewand klassischer Formen. Der Geiger Gidon Kremer machte Schnittkes Musik Ende der 1980er Jahre einem größeren Publikum in Westeuropa bekannt. Wenig später avancierte Schnittke zum vielleicht prominentesten Komponisten der Gegenwart, mit Aufführungen seiner Werke in Berlin, Hamburg, Amsterdam und London. In Aufnahmen aus den 1980er und 90er Jahren erinnern wir an den wolgadeutschen "Polystilisten", der zwischen Filmmusik, Kammermusik, Oper und experimenteller Sinfonie seine ganz eigene, oft skurril klingende Handschrift entwickelt hat.
LIVE-HÖRSPIEL AUS DEM STUDIO EINS Sternschnupfen von David Paquet (SR 2024) Sechs befreundete Jugendliche, auf der Suche nach Identität und ihrem Platz in der Gesellschaft: Martha nutzt die Medien virtuos für mutige Statements und ist in ihre Klassenkameradin Melchior verliebt. Diese ist ganz erfüllt von ihrer körperlichen Lust und macht auch keinen Hehl daraus. Für Moritz sind Sex und Liebe ein weißer Fleck auf der inneren Landkarte. Er hadert mit seinem ständigen Scheitern - in und außerhalb der Schule. Otto meint, dass Geld jede Liebe aufwiegt, besonders zurückgewiesene. Wendla will frei sein, die Welt auf ihre Weise entdecken und stößt damit schnell an Grenzen. Dann wäre da noch Ilse, die ohne böse Absicht ein Drama auslöst. Und die Eltern? Geben sich alle Mühe, ihre Kinder zu lieben, ihnen Vorbild zu sein - und versagen dabei auf tragikomische Weise. David Paquet nimmt zentrale Figuren und Themen von Wedekinds "Frühlings Erwachen" auf und zeigt mit surrealer Leichtigkeit und treffsicherem Humor: Junge Menschen haben heute so viel mehr Entwicklungsmöglichkeiten als zu Wedekinds Zeit, aber auch ihre eigenen Probleme und Herausforderungen.
Im Oktober 1924, also vor 100 Jahren, lief das erste Hörspiel im Radio: Zauberei auf dem Sender von Radio-Pionier Hans Flesch. Eine chaotische Live-Inszenierung. Das war so beabsichtigt. Das machen wir noch mal. In der Nacht des Hörspiels. Und welche Hörspiele haben in den letzten 100 Jahren sonst Furore gemacht? Das weiß Gisela Krone. Sie präsentiert die Hörspiele in der ARD Audiothek und erzählt von ihren Hörerfahrungen. Um die nächsten 100 Jahre Hörspiel geht es in Talks zur Zukunft des öffentlich-rechtlichen Hörspiels und zu den Entwicklungen von KI. Liefert sie künftig die Hörspiele - samt Stimmen? Moderation: Thomas Böhm