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Donnerstag 09:05 Uhr Bayern 2

radioWissen

Wie geht Wohlfahrt für alle? Der Ökonom Amartya Sen Kapitalismus Von Webstühlen zum Hochfrequenzhandel Das Kalenderblatt 1.6.1497 Sebastian Brants Narrenschiff wird internationaler Erfolg Von Carola Zinner . Wie geht Wohlfahrt für alle? - der Ökonom Amartya Sen Autorin: Bettina Weiz / Regie: Susi Weichselbaumer Hungersnöte entstehen nicht etwa, weil es zu wenig zu essen gibt. Unter anderem das hat der Wirtschaftswissenschaftler Amartya Sen dargelegt. Er ist einer der ganz großen Theoretiker seiner Zunft - und zugleich dürfte er einer der wenigen Nobelpreisträger sein, die persönlich eine große Hungersnot mit Millionen Toten miterlebt haben. Zehn Jahre war er damals alt und lebte in Bengalen. Er musste aber nie fürchten, selbst zu verhungern. Genau das gab ihm zu denken. Später, als Professor an den Universitäten von Oxford, Cambridge, Delhi und Harvard, erforschte und lehrte er, wie die Wirtschaft allen Menschen Wohlfahrt bringen kann, auch Armen und Schwachen. Dabei verband er stets Wirtschaftswissenschaft mit Philosophie. Er beeinflusste den weltweiten Blick auf Armut und das Verständnis dessen, was gute Regierungsführung ist. Das führt direkt zur Antwort auf die Frage, wie Hungersnöte entstehen. Die Menschen haben es selbst in der Hand, sie zu vermeiden. Wesentliche Werkzeuge dafür sind Menschenrechte und Demokratie. Kapitalismus - von Webstühlen zum Hochfrequenzhandel Autorin: Maike Brzoska / Regie: Sabine Kienhöfer Der Kapitalismus ist schuld! Klimawandel, soziale Kälte, Armut - manchmal scheint es, als müsse das "System" für alles herhalten, was schief läuft in unserer Gesellschaft. Nicht selten folgt dann noch der Hinweis, dass unsere Art zu wirtschaften bald am Ende sei. Oder dringend abgeschafft werden müsse. Und trotzdem scheint unser Wirtschaftssystem fest verankert zu sein. Seit vielen Jahrhunderten gibt es immer wieder neue Spielarten des Kapitalismus. Mal dominierten die Kaufleute, mal die Industriellen, mal die Finanzmärkte. Wie ein Chamäleon schlängelt sich das kapitalistische System durch die Epochen, immer mit anderem Antlitz. Aber was genau ist das eigentlich - der Kapitalismus? Erstsendung 23. April 2020 Moderation: Thies Marsen Redaktion: Nicole Ruchlak

Donnerstag 15:05 Uhr Bayern 2

radioWissen am Nachmittag

Können Pflanzen denken und fühlen? Alles Natur Wie Bäume sich verteidigen Alles Natur Das Kalenderblatt 1.6.1497 Sebastian Brants Narrenschiff wird internationaler Erfolg Von Carola Zinner . Können Pflanzen denken und fühlen? - Alles Natur Autorin: Jenny von Sperber Haben Sie den Eindruck, Ihre Zimmerpflanze reagiert darauf, wenn Sie mit ihr sprechen beim Gießen? Ganz so abwegig ist das nicht. Denn obwohl die Topfpflanze keine Augen hat, verarbeitet sie doch eine ganze Menge Reize aus der direkten Umgebung. Je detaillierter Pflanzen in den letzten Jahren untersucht werden, desto deutlicher zeichnet sich ein Bild ab von erstaunlich sensiblem Grünzeug. Woher wissen Pflanzen, wohin sie ihre Blätter ausrichten müssen, um viel Sonne abzukriegen? Woher ahnt ein Keimling, wann und wohin er sprießen muss? Und warum kann eine Pflanze unter Standortwechseln oder gar Jetlag leiden? Wissenschaftler haben auch festgestellt, dass Pflanzen untereinander kommunizieren: Viele Bäume wissen, wann die Früchte ihrer Nachbarpflanzen reif sind. Einige Pflanzen fahren mit cleveren Abwehrstoffen auf, sobald umstehende Pflanzen von Raupen angegriffen werden. Tabakpflanzen haben sogar Taktiken entwickelt, wie sie "um Hilfe rufen", wenn sie angegriffen werden. In Japan schickte man schon vor vielen hundert Jahren Kinder auf die Felder, um über die Pflanzen zu laufen. Die Berührungen machten die Pflanzen gedrungener, widerstandsfähiger und ertragreicher. Jetzt haben Agrarwissenschaftler in Heidelberg sogenannte "Streichelwägen" entwickelt mit denen sie durch die Felder fahren und Pflanzen berühren. Die Ergebnisse sind erstaunlich. Erstsendung am 17. Juni 2016 Wie Bäume sich verteidigen - Alles Natur Autorin: Claudia Steiner / Regie: Martin Trauner Bäume haben eine beruhigende Wirkung auf uns - ein Spaziergang durch den Wald hebt die Stimmung und reduziert Stress. Nicht umsonst ist Waldbaden so beliebt. Doch Bäume können auch wehrhaft und sogar angriffslustig sein. Sie kämpfen um Platz, Licht und Nährstoffe. Eukalyptusbäume zum Beispiel feuern Waldbrände mit ihren hochbrennbaren Ölen noch einmal so richtig an. Und wenn die Glutnester erloschen sind, gedeiht ihr Nachwuchs umso schneller und besser - andere Pflanzen werden verdrängt. Würgefeigen wiederum wachsen in tropischen Regenwald von oben nach unten: Durch Ausscheidungen von Vögeln oder anderen Tieren gelangt der Samen in die Baumkrone und entwickelt sich dort zu einer Aufsitzerpflanze. Über Jahre schlingt sich die Würgefeige immer mehr um den Wirtsbaum bis er nach Jahren oder Jahrzehnten abstirbt. Und Walnussbäume produzieren ihr eigenes Herbizid. Kein Wunder, dass im Umkreis der Bäume mit den köstlichen und ungiftigen Nüssen nichts anderes gedeihen mag. Gärtnern wird sogar empfohlen, nach dem Fällen eines Baumes, das Erdreich abzutragen. Moderation: Birgit Magiera Redaktion: Bernhard Kastner

Donnerstag 18:00 Uhr MDR KULTUR

MDR KULTUR Spezial Feature

MDR KULTUR - Lesezeit

Donnerstag 19:30 Uhr Deutschlandfunk Kultur

Zeitfragen. Feature

Leise plätschert das Eis Darf Wissenschaft Geschichten erzählen? Von Kim Cupal Schmelzende Gletscher, steigende Temperaturen - der Klimawandel gefährdet die Lebensgrundlage von Millionen Menschen. Das setzt auch die Wissenschaften unter Druck: Wie lässt sich ein Problem der Zukunft schon heute verdeutlichen? Mit nüchternen Fakten oder starken Emotionen? Wissenschaft ist oft komplex: Deshalb versuchen Forschungsteams, ihre Ergebnisse einfach zu erklären. Beim Klimawandel haben US-Forscherinnen einen ungewöhnlichen Weg eingeschlagen: Sie vergleichen 100 Jahre alte Fotos der Gletscher in den Rocky Mountains mit aktuellen Aufnahmen - das macht das Ausmaß der sich anbahnenden Katastrophe sichtbar. Denn der mittlere Westen der USA erhitzt sich zweimal schneller als der globale Durchschnitt. Die atemberaubenden Bilder der gigantischen Naturlandschaften erreichen ihr Ziel: Mit starken Emotionen starten sie einen breiten Diskurs in den USA. Doch dieser Weg zur Wissensvermittlung ist umstritten: Wie sehr darf die Forschung auf Gefühle setzen, wenn sie ihre Ergebnisse veröffentlicht?

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